Eintrag vom 1445-04-09
Her Hanns der Steger hat versaczt sein haus genant das zieglhaus gelegen am Hohenmarkt zenagst des Scharffenperger haus mitsamt der kochhütten und dem laden so hinden im Radgéssl daran stösset das alles der stat grunt ist, mit ainem weingarten, gelegen am Nusperg genant die Voczen oder Armansgrub des funf virtail ist zenagst Hansen des Angerfelder weingarten der des gotshauss zu Newnburg grunt ist. Der edelen fraun Magdalen, Symons des Éschpan seligen tochtter seiner hausfraun, und irn erben, umb sechshundert pfunt Wienner pfening. Also mit ausgnomen worten das die benant frau Magdalen oder ir erben oder wem sy die obgnanten vic tl.d. schafft macht oder gibt dieselben sumen pfening auf den vorgnanten erbgütern irn fürpfanten in saczesweis lediclich haben sullen in solicher beschaidenhait ist das die benant frau Magdalen mit dem tod abget ee denn der vorgnant her Hans der Steger ir man, so sol und mag er dann die egnanten vic tl. d. auf den vorgnanten erbgütern sein lebttég innhaben, nüczen und niessen unverkumert. Uncz an seinem tod und nach seinem abgang, sullen denn dieselben vic tl. d. auf den egnanten erbgütern hinwider erben und gevallen auf der benanten fraun Magdalen nagst erben darauf sy dann zu recht erben und gevallen sullen oder wem und wohin sy die pei irn lebtégen schafft macht oder gibt des sy allczeit gewalt hat, die dann die vorgnanten erbgüter in saczesweis dafur innhaben nüczen und niessen sullen und mügen an abslag des haubtguts so lang uncz das die sein nagst erben umb die egnanten vic tl. d. von in lösent derselben losung sy in dann stattun sullen, wenn sy des begernt jerlich zwischen Weichnachten und vaschang und zu kainer andern zeit
mer im jar. Beschéch aber das der obgenant her Hanns Steger mit dem tod abging ee dann die vorgnant frau Magdalen sein hausfrau, so sullen dann dieselb sein hausfrau ir erben oder wem sy die egnant sumen pfening schafft macht oder gibt auch die vorgnant erbguter mit allen irn zugehorungen wie sy dann dieselbig zeit nach seim abgang funden und begriffen werdent innhaben nüczen und niessen an abslag des haubtguts solang uncz das die sein nagst erben umb die egnanten vic tl.d. von in lösend und solher losung sy in dann auch stattun sullen, wenn sy des begernt jerlich zwischen Weichnachten und vaschang als auch vorgemelt ist. Und wan der val also zu schulden kúmbt und das des egnanten hern Hannsen des Steger erben nach seim abgang ynner der nagsten jarsfrist und zu der zeit als vorgemelt ist losung nicht téten, so sullen sy dann von seim gut so er in hinder sein lét dasselb jar der egnanten seiner hausfraun geben xxxii tl. d. damit sy den egnanten weingarten gepaun mag. Dasselbig jar hinaus uncz auf das nagst lesen daraus sy dann die nücz vessen und innemen sol an abslag irs haubtguts. Wér aber das die benant sein hausfrau ir erben oder wem sy die obgnanten vic tl. d. schafft macht oder geit des benanten irs gelts bedürffen wurden oder die egnanten erbgüter in saczesweise nicht lenger innhaben wolten wenn sy dann dasselb gelt ainsten an sein erben ervordernt und darumb monent, so sullen sy in dann die benanten vic tl. d. nach solher irer vordrung ynner den nagsten zwelf wochen ausrichten und beczalen und den sacz von in losen an widerred und an alles vercziehen ungeverlich nach lautt ains saczbriefs den die vorgnant frau Magdalen darumb hat. Actum an Freitag vor sand Helena tag, anno etc. xlvto.
Summa ii ½ tl. d.
Habet cedulam.
Zitierhinweis
Eintrag vom 1445-04-09, Nr. 00551, In: Ertl, Thomas/Andorfer, Peter/Fiska, Patrick/Weinbergmair, Richard/Grünwald, Korbinian: Ein Wiener Grundbuch des 15. Jahrhunderts. Digitale Edition des Satzbuch CD (1438-1473). (Mai 2021), https://grundbuecher.acdh.oeaw.ac.at/e00551_1445-04-09.html