Eintrag vom 1450-05-11
Hanns Prunner und Anna sein hausfraw habent drew phunt phening geltz purkrechts auf irm haws, daz si von Stephan Mauttinger gekaufft habent, gelegen am Harmarkht, zenagst dem Waghaus an ainem tail und an dem andern zenagst weilnt Hermans Perman haus, und auf irn zwain zúhewsern, hinden daran im Ratgesslein gelegen, und was darczu gehöret. Umb hundert und fünf phunt phening dem erwirdigen geistlichen herren, herren Mertten, abt Unser Frawn gotzhauss dacz den Schotten ze Wienn, dem convent gemain daselbs und irn nackomen, die in weilnt Hanns kamr Ernst kamrer in der Canczley zu ainem jartag geschafft hat, und sind zu dienn jerlich an sand Merten tag, damit dann in den nagsten acht tagen darnach dem egenanten Hannsen Ernst ain jartag in demselben gotzhaus sol begangen werden. Und des tags, so si den jartag wellent begen, sullent si des abents ain vigilii mit newen leczen und des morgens ain selambt singen und ettlich selmess sprechen lassen. Nach irer gewissen darumb sol in i tl. d. gevallen für ir mue, dacz ander phunt austailn under arm briestern in klöstern und anderswo, daz si desselben tags selmezz lesen, und uber daz dritt phunt sullen si prot und fleisch kauffen und desselben tags under arm leút tailn. Es sind auch die egenanten iii tl. d. geltz purkrechts wider abzekauffen, miteinander mit hundert und funf phunt pheningen und den nagsten dinst damit, der dann davon zu dienen gevellet. Und wan man daz purkrecht abkauffen wil, daz sol man die egenanten geistlichen herren bei zeiten wissen lassen, damit si ir aisch gehaben múgen, wo si daz gelt andern enden mügen angelegen. Es sullent auch dieselben geistlichen herren nicht mer denn iii tl. d. geltz darumb kauffen, damit der kauff also gotlich geschéch, ut littera sonat. Actum an Montag vor sand Pangreczen tag, anno domini etc. lmo.
Summa v s. d.
Nota nachdem diser sacz auf gannczn háws verschriben, aber Georg Haw´ser auf sein fürgepracht gerechtigkhait umb halbes haw´s gwer emphanngen und der herr abt zú den Schottn berürten sacz nit zertaillen wellen lassen, hat er hauser denselben sacz auf bestimbtes sein halbes haw´s gar genomen und von neuem verphenndt. Daneben aber solches vor bürgermeister und rat vermeldt, das khünfftigklich, wann die erben zu dem anndern halben haús, darumb noch Hanns Taufkhircher gewer hat, khomen, in demselben sacz auch gepürlich mitleich wagen sollen. Des ermelten bürgermeisters und rat also daher zuverzaichnen bewilligt haben und gegen erlegen des saczbrief ist diser sacz abthan. Actum 20. May anno etc. 41.
Zitierhinweis
Eintrag vom 1450-05-11, Nr. 00654, In: Ertl, Thomas/Andorfer, Peter/Fiska, Patrick/Weinbergmair, Richard/Grünwald, Korbinian: Ein Wiener Grundbuch des 15. Jahrhunderts. Digitale Edition des Satzbuch CD (1438-1473). (Mai 2021), https://grundbuecher.acdh.oeaw.ac.at/e00654_1450-05-11.html