Eintrag vom 1451-09-22

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Her Hanns Steger dieczeit Münssmaister in Osterreich hat versaczt

Her Hanns Steger, dieczeit münssmaister in Osterreich ist schuldig worden seiner hausfrawn Magdalen, Symons Éschpan seligen tochter zwaihundert phund Wienner phening der swarczen münss, die sy im zu seinen notdúrften berait gelihen hat. In der maynung, als hernach begriffen wirt. Und darumb hat er ir zu aim rechten furphant gesaczt die uberteurung seins hauss, darinn er yecz wonhafft ist, mit aller seiner zugehorung, genant Sant Margreten hof, gelegen in der Münsserstrass zenagst Petern des Strasser haws. Uber die zwaihundert phund phening, die Hanns und Agnes Dietraminn, seine kinder vor darauf habent. Und uber sechshundert phund phening haimsteur und widerlegung, die der egnanten Magdalen, seiner hausfraun nach lautt irs heiratbriefs nachmalen darauf verschriben sein. Und uber virhundert phund phening, die er derselben seiner haufrawn darnach auch darauf verphentt hat, nach lautt ains saczbriefs, den si darumb hat. Also mit ausgenomen worten ist, das der egenant her Hanns Steger mit tod abget ee dann die vorgnant Magdalen sein hausfrau, si haben kinder miteinander oder nicht, so sol sy dann die obgnanten zwaihundert phund phening auf der uberteurung des egnanten hauss und seiner zugehorung lediclich und freilich haben und allen irn frumen damit schaffen, machen und geben, wem sy wil, an seiner erben irrung und hindernuss. Und sullen auch dann si, ir erben oder wem si die benanten zwaihundert phund phening schafft, macht oder geit, die uberteurung des egnanten hauss mit aller seiner zugehorung dafur innhaben, nuczen und niessen, an abslag irs haubtgúts, solang uncz das die sein nagst erben umb die benanten zwaihundert phund phening von in losend. Wér aber, das die egenant sein hausfrau Magdalen, ir erben oder, wem sy die egnanten zwaihundert phund phening nach seim abgang schafft, macht oder geit, derselben sum phunt auf der uberteurung hauss nicht lenger haben wolten und die an sein erben ainsten ervordernt, so sullen dann dieselben sein erbn in die vorgnanten zwaihundert phund phening nach solher irer vordrung beczalen und ausrichten ynner den nagsten vir wochen an alles vercziehen. Beschech aber, das die egnant Magdalen sein hausfraw mit dem tod abging ee dann er und das sy im nicht kinder liess oder ob sy im kinder liess, die sy miteinander hieten und das die auch abgingen ee dann er, so sullen dann die egnanten zwaihundert phund phening pey im genczlich besteen und beleiben. Wér aber, das sy vor im mit tod abging und kinder hinder ir liess, die sy miteinander hieten und das in die uberlebten, darauf sullen dann auch nach seim abgang die benanten zwaihundert phund phening lediclichen erben und gevallen, der sy dann von der uberteurung hauss bekomen sullen und mügen, in der maynung, so vor geschriben stet, ut littera sonat. Actum an Mitichen nach Sand Matheins tag, anno etc. limo.

Summa xiii s. x d.


Zitierhinweis

Eintrag vom 1451-09-22, Nr. 00677, In: Ertl, Thomas/Andorfer, Peter/Fiska, Patrick/Weinbergmair, Richard/Grünwald, Korbinian: Ein Wiener Grundbuch des 15. Jahrhunderts. Digitale Edition des Satzbuch CD (1438-1473). (Mai 2021), https://grundbuecher.acdh.oeaw.ac.at/e00677_1451-09-22.html